Kourabiédes – ein traditionelles und zartfeines griechisches Weihnachtsgebäck
27. Dezember 2022Wie feiern die Griechen eigentlich Weihnachten?
Die Griechen gehören der orthodoxen Kirche an und feiern Weihnachten am 25. Dezember. Aber am Vorabend geht es schon los. Die Kinder ziehen mit Glöckchen, Trommeln und Triangeln bewaffnet von Tür zu Tür, singen Lieder, die Glück bringen sollen und erhalten von den Erwachsenen als Dankeschön kleine Geschenkchen, Geld oder Süßigkeiten.
In ländlichen Gebieten werden ab Heiligabend zwölf Nächte traditionielle Weihnachtsfeuer angezündet. Die große Bescherung erfolgt erst am Neujahrstag, an dem der Heilige Vassilius seine mitgebrachten Geschenke vor die Betten der Kinder ablegt.
Auf den Straßen sieht man in der Weihnachtszeit ähnliche Dekoration wie bei uns. Viele Lichterketten und über den Straßen leuchtende Sterne, Glocken oder Schneeflocken-Symbole.
Ganz wichtig ist auch das Essen, das rund um Weihnachten zelebriert wird. Hierzu gehört auf jeden Fall ein spezieller Weihnachtskuchen, der Vasilópita heißt, und indem eine Goldmünze eingebacken ist. Wer sie findet, hat im nächsten Jahr ganz viel Glück.
Mit einem in Puderzucker gehüllten Mandeltraum
Wenn in Griechenland Weihnachten gefeiert wird, dürfen aber auch die wunderbar duftenden Kourabiédes nicht fehlen. Wenn man sie ganz groß charakterisieren möchte, könnte man sagen, sie erinnern etwas an unsere Vanillekipferl. Es handelt sich bei Kourabiédes um ein Butter-Mandel-Plätzchen, das mit ganz viel Puderzucker bestäubt wird und auf keinem festlich gedeckten Tisch fehlen darf. Der viele Puderzucker dabei ist wichtig, denn er symbolisiert die Reinheit.
Es gibt zahlreiche leicht unterschiedliche Rezepte, denn jede Familie hat „ihr eigenes“ traditionelles Rezept über die Generationen entwickelt und weitergegeben. Das, welches ich im folgenden widergebe, wird von meiner korfiotischen Freundin Maria und ihrer Familie seit gefühlt Jahrhunderten so verwendet.
Kourabiédes à la Maria
Die Zutaten, die Maria und ihre Familie für 1 Backblech mit ca. 28-30 Keksen verwendet, sind folgende:
- 250 g Butter (weich)
- 250 g gehackte Mandeln
- 380 g Mehl
- 1 Eigelb
- 110 g Puderzucker
- 25 ml Metaxa (Weinbrand)
- 1 gestr. Teelöffel Nelkenpulver
Nun kommt die Verarbeitung. Die Mandeln in einer Pfanne bei mittlerer Hitze leicht anrösten – es soll aromatisch riechen, aber die Mandelstückchen sollten nicht zu dunkelbraun werden. Nun die Butter zusammen mit dem gesiebten Puderzucker, dem Eigelb, dem Nelkenpulver und dem Weinbrand solange schaumig schlagen, bis die Masse schön hell geworden ist. Danach die gerösteten Mandeln und nach und nach das Mehl unterrühren und zu einem Teig kneten. Den Teig etwa eine Stunde ruhen lassen (wobei Maria sagt, sie würde ihn oft am Voraben machen und bis zum nächsten Tag ruhren lassen, das geht natürlich auch).
Vom Teig kleine, vielleicht etwa wallnussgroße Portionen abnehmen und die Plätzchen formen. Viele Griechen machen Halbmonde, aber in Marias Familie werden runde Kourabiédes geformt, die am Ende wie Schneekugeln aussehen. Nun bei 160°C Ober/Unterhitze etwa 20 Minuten backen. Dabei aufpassen, dass die Farbe schön hell bleibt. Sobald die frisch gebackenen Kourabiédes aus dem Ofen sind, noch in heißem Zustand mit reichlich Puderzucker bestreuen. Und fertig sind die wunderbar leckeren Kourabiédes!